Teebaumöl gegen Altersflecken: Wirkt es?

Teebaumöl gegen Altersflecken: Wirkt es?

Redaktion, 02. Dezember 2021

Hilft Teebaumöl gegen Altersflecken?

Teebaumöl ist ein äußerst beliebtes Hausmittel. Doch kann es auch gegen Altersflecken helfen?

Auf der Suche nach Lösungen gegen Falten, Pigmentflecken, Muttermale oder andere Hautprobleme stößt man im Internet oft auf Hausmittel-Empfehlungen: Apfelessig, Zitrone, Backpulver und Co. sollen eine effektive Hilfe gegen Altersflecken sein. Auch wir haben hier schon darüber berichtet. Ein Suchbegriff, der neuerdings immer öfter aufkommt ist “Teebaumöl gegen Altersflecken”. Wir klären, ob an dem Gerücht was dran ist oder, ob man lieber die Finger davon lassen sollte!

Altersflecken entfernen Hausmittel

FORSCHUNG

Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!

Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das hauptsächlich aus den Blättern des Australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) gewonnen wird. In anderen Ländern werden auch weitere Arten aus der Familie der Myrtengewächse für die Ölgewinnung herangezogen. Das Öl hat eine leicht gelbliche Farbe und einen aromatischen, frischen Geruch.
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Die Aborigines nutzten die Blätter des Australischen Teebaums schon seit Jahrtausenden aufgrund ihrer heilenden Eigenschaften. Insbesondere bei Erkältungen, Insektenstichen- und bissen, zur Entlausung, bei Halsentzündungen sowie zur Wundheilung und bei Pilzinfektionen wurden die Blätter genutzt. Dafür inhalierten sie den Dampf der zerkleinerten und in Wasser gekochten Blätter oder tranken sie als Tee.


Das ätherische Teebaumöl wurde erstmals 1925 destilliert. Dank seiner desinfizierenden Wirkung wurde es vor allem im Zweiten Weltkrieg von australischen Soldaten als lokales Antiseptikum eingesetzt. Auch für Operationen, vornehmlich im Mundraum, wurde das Teebaumöl genutzt. Mit der Erfindung des Penicillins und weiteren Antibiotika verlor das Teebaumöl an Stellenwert und erlange erst in den 70er Jahren wieder an Bedeutung, da es erfolgreich als Mittel in der Naturheilkunde eingesetzt werden konnte.

Wie wirkt Teebaumöl als Heilmittel?

In der Naturheilkunde wird das Australische Teebaumöl bis heute als sehr vielfältiges Mittel eingesetzt. Dabei ist es nicht nur aufgrund seiner antiseptischen Wirkung beliebt.


Es konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass das Teebaumöl stark antibakteriell wirkt und sogar sogenannte “Problemkeime” beseitigen kann. Außerdem wirkt es gegen Pilzinfektionen (fungizid), antimikrobiell und entzündungshemmend.

Teebaumöl gegen Pickel

Als Hausmittel wird Teebaumöl gern gegen Mitesser, Pickel und sogar zur Aknebehandlung eingesetzt. Dank seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung eignet es sich sehr gut für unreine Haut und kann vor allem auch entzündete Pickel effektiv beseitigen. Auch einhergehende Schwellungen oder Schmerzen können durch das Teebaumöl gelindert werden. Auch wenn ätherische Öle im Normalfall nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden sollen, scheint die punktuelle Verwendung des Öls bei Pickeln sinnvoll.

Die Wirkung von Teebaumöl zur Behandlung von Acne vulgaris konnte auch anhand einer klinischen Studie nachgewiesen werden. Bei Patienten mit einer leichten bis mittleren Akne wurde ein wässriges Gel mit 5%-igem Teebaumöl äußerlich angewendet. Die Akne konnte innerhalb von 3 Monaten deutlich verringert werden und auch die Nebenwirkungen waren geringer als bei der Anwendung von Benzoylperoxid, das oft zur Behandlung von Akne eingesetzt wird.

Teebaumöl gegen Warzen

Auch gegen Warzen ist das Teebaumöl ein viel genutztes Hausmittel. Dank seiner antibakteriellen und fungiziden Wirkung eignet es sich zur unterstützenden Behandlung von Warzen, z.B. Dellwarzen. Wird das Öl mehrmals täglich mithilfe eines Wattestäbchens auf die Warzen aufgetragen, lassen sie sich innerhalb von zwei Wochen sichtbar reduzieren. Die Behandlung sollte solange fortgeführt werden, bis die Warze vollständig verschwunden ist. Je früher mit der Teebaumöl-Behandlung begonnen wird, desto größer sind auch die Erfolgschancen.

Auch Eigenurin soll helfen - der enthaltene Harnstoff macht die Warze jedoch nur weich, das Virus wird dadurch nicht beseitigt - so der Hautarzt Prof. Stephan Grabbe.
Alterswarzen werden anders als herkömmliche Warzen nicht von Viren verursacht. Sie gehören zu den typischen Hautveränderungen im Alter. Optisch erinnern sie aufgrund ihrer bräunlichen Färbung an Altersflecke. Daher vielleicht auch das Gerücht, dass das Teebaumöl gegen Altersflecken auch wirkt.

Wird das Australische Teebaumöl über mehrere Tagen und Wochen punktuell mindestens zweimal täglich aufgetragen, können die Alterswarzen austrocknen und abfallen.

Teebaumöl gegen Herpes

In der Naturheilkunde wird Teebaumöl immer wieder als Mittel gegen Lippenbläschen (Herpes-Simplex-Virus) angepriesen. Die Anwendung soll den Juckreiz lindern und den Heilungsprozess verkürzen. Die starke antivirale Wirkung konnte ebenfalls anhand einer Reagenzglasstudie nachgewiesen werden.

Teebaumöl gegen Krätze, Läuse und Flöhe

Australisches Teebaumöl gilt als eines der besten Hausmittel gegen Krätze. Auch hier liegt das vor allem an der desinfizierenden Wirkung und der Tatsache, dass die Wundheilung gefördert wird. Reibt man die betroffenen Stellen der Haut zwei bis dreimal täglich damit ein, verenden die Krätzmilben innerhalb kurzer Zeit.

Auch bei Kopfläusen kann das Öl eingesetzt werden, um den Juckreiz zu lindern und die Kopfhaut zu reinigen und zu beruhigen.

Wurde man von einem Floh gebissen, kann das Teebaumöl auch hier den Juckreiz lindern und eine Entzündung vorbeugen. Den Kammerjäger ersetzt das aber nicht! Und Vorsicht: Das Teebaumöl lieber nicht beim Flohbefall von Haustieren nutzen!

Kann Teebaumöl gegen Altersflecken wirken?

Vorangegangen sind wir auf die vielzähligen Einsatzmöglichkeiten des Hausmittels bei verschiedensten Hautproblemen eingegangen. Insbesondere, da das Teebaumöl auch bei Alterswarzen einen Effekt hat, stellt sich für Betroffene natürlich auch die Frage wie es sich mit den Altersflecken verhält.


Da es sich bei Altersflecken jedoch um Pigmentflecken handelt, die aufgrund der übermäßigen UV-Strahlung der Sonne im Laufe des Lebens entstehen, ist eine Wirkung von Teebaumöl unwahrscheinlich. Mit seinen Eigenschaften kann es nichts gegen die Altersflecken auswirken. Stattdessen braucht es ein Mittel, das die Pigmentveränderungen aufhellen kann oder wie bei Laserbehandlungen Schicht für Schicht abträgt. Menschen mit Flecken auf den Handrücken oder im Gesicht werden also keinen Erfolg erzielen, indem sie ätherisches Teebaumöl auf die Altersflecken auftupfen. Optisch lassen sich die Flecken gut mit Make-Up kaschieren.

Welche Mittel aus dem Haushalt helfen gegen Altersflecken?

Wie eingangs erwähnt gibt es auch Hausmittel, die gegen Altersflecken wirken können. Bei der Entfernung der Pigmentstörungen hat sich vor allem Backpulver als effektiv erwiesen. Auch Zitrone oder Apfelessig sind gute alternativen zu Bleichcremes. Aber auch sie sind teilweise mit Nebenwirkungen verbunden und können die Haut stark reizen und austrocknen. Daher raten wir von der Verwendung von Hausmitteln bei Altersflecken ab.

Unser Tipp bei Altersflecken

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Hat Teebaumöl Nebenwirkungen?

Das ätherische Öl steht immer wieder auch in der Kritik. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat stuft das unverdünnte Teebaumöl als kosmetisches Mittel als gesundheitsschädliches Produkt eingestuft. Grund hierfür ist unter anderem die Feststellung, dass unverdünntes oder hochkonzentriertes Teebaumöl kontaktallergische Ekzeme auslösen kann. Auch Reizungen der Haut und anderweitige allergische Hautreaktionen oder Verfärbungen können durch das Öl ausgelöst werden. Eine weitere Studie aus dem amerikanischen Raum deutet außerdem darauf hin, dass in der Pubertät verwendetes Teebaumöl eine Gynäkomastie bei jungen Männern auslösen kann.

Problematisch ist insbesondere die Lagerung des Teebaumöls. Luft und Licht sorgen dafür, dass sich die enthaltenen Terpene und aromatischen Kohlenwasserstoffe durch die Oxidierung verändern. Dadurch ergibt sich sensibilisierendes Potenzial. Je älter das Öl ist, desto höher ist demnach auch das Risiko einer allergischen Reaktion.


QUELLEN

  • Henley, D.V., Lipson, N., Korach, K.S. & Bloch, C.A. (2007). Prepubertal gynecomastia linked to lavender and tea tree oils. The New England journal of medicine, 356(5), 479-485.
  • Reichling, J., Harkenthal, M. & Saller, R. (2006). Australisches Teebaumöl (Melaleucae aetheroleum) - Pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Toxizität. Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin, 18(4), 193-200

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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