Sonnencreme im Winter: Braucht man einen Kälteschutz?

Sonnencreme im Winter: Braucht man einen Kälteschutz?

Redaktion, 05. DEZEMBER 2023 | AKTUALISIERT AM 07. FEBRUAR 2024

Sonnenschutz im Winter

Viele Menschen vernachlässigen den Sonnenschutz im Winter aus Angst vor einem Vitamin D-Mangel.

Während die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, mag die Vorstellung, Sonnencreme zu verwenden, im Winter weit hergeholt erscheinen. Doch wie sich herausstellt, ist der Schutz vor UV-Strahlen auch in den kalten Monaten von entscheidender Bedeutung. Die Frage lautet also: Brauchen wir tatsächlich Sonnencreme im Winter? Die Antwort mag überraschend sein, aber die Wissenschaft und Dermatologen sind sich einig: Ja, Sonnenschutz ist auch in der kalten Jahreszeit unerlässlich. In diesem Artikel werden wir genauer darauf eingehen, warum der Einsatz von Sonnencreme im Winter wichtig ist und wie Sie Ihre Haut effektiv schützen können, selbst wenn die Sonne sich hinter den Wolken versteckt. Außerdem klären wir, ob Sie im Winter eine Sonnencreme mit extra Kälteschutz benötigen.

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Mythen über den Sonnenschutz im Winter

Wer sich bis jetzt noch nicht mit Skincare auseinandergesetzt hat, der hat den wohl größten Trend der letzten Jahre verschlafen. Dank Social Media und Co. ist die Pflege der Haut “das” Thema schlechthin und mehrschrittige Routinen sind der heilige Gral für eine falten- und fleckenfreie Haut. Einer der wichtigsten Schritt ist dabei der Sonnenschutz. Und dazu gibt es noch immer zahlreiche Missverständnisse.

1. Mythos: Die Sonne im Winter ist zu schwach, um Schäden zu verursachen.

Eine der wohl häufigsten Fehlannahmen. Auch im Winter gibt es UV-Strahlung, die die Haut schädigen kann. Je nachdem an welchem Ort und vor allem in welcher Höhenlage man sich befindet, kann die UV-Strahlung genauso schädlich sein wie im Sommer. Schnee reflektiert die UV-Strahlen und ein Sonnenbrand lässt nicht lange auf sich warten. Eine Langzeitstudie hat festgestellt, dass die tägliche Anwendung von Sonnenschutz essentiell gegen Hautalterung ist.

2. Mythos: Es ist kalt, also brauche ich keinen Sonnenschutz.

Kalte Temperaturen haben keinen Einfluss auf die Intensität der UV-Strahlung. Genau genommen macht Kälte die Haut sogar noch empfindlicher und verursacht Trockenheit, was durch fehlenden Sonnenschutz verstärkt werden kann.

3. Mythos: Ich bin den ganzen Tag drinnen, also brauche ich keinen Schutz.

UV-Strahlen können auch durch Fenster dringen, sodass auch in Räumen ein Sonnenschutz notwendig werden kann. Das ist vor allem für Personen von Bedeutung, die sich den ganzen Tag über in Räumen mit großen Fensterflächen nahe dem Fenster aufhalten. Gleiches gilt z.B. auch für Berufsgruppen, die viel im Auto unterwegs sind. 

4. Mythos: Eine Tagescreme mit LSF reicht im Winter aus.

Viele Hersteller werben mit einem integrierten UV-Schutz in Tagescremes. Dieser liegt meistens zwischen 10 und 20. Um den angegebenen Schutz zu erzielen, müsste aber die doppelte oder dreifache Menge der Tagescreme aufgetragen werden, als es üblich ist. Die gewöhnliche Menge an Tagescreme bietet somit nahezu keinen Schutz. Es gilt die Daumenregel: Zwei Fingerlängen Sonnencreme für das Gesicht.

5. Mythos: Dunklere Hauttypen benötigen keinen Sonnenschutz im Winter.

Alle Hauttypen sind anfällig für UV-Schäden. Dunklere Hauttypen haben zwar eine längere Eigenschutzzeit, immun gegen Sonnenbrände bzw. Sonnenschäden sind sie deshalb aber längst nicht. Darum sollten auch Menschen mit einem dunkleren Teint Sonnencreme in jeder Jahreszeit verwenden.

Kann die Verwendung von Sonnencreme im Winter einen Vitamin D-Mangel verursachen?

Immer wieder kommt die Diskussion auf, Sonnencreme würde die wenigen Sonnenstrahlen im Winter abblocken und so zum allseits bekannten Vitamin D-Mangel führen. Die Folge sind u.a. Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit - für viele die typische “Winterdepression”. Bei einer langfristigen Unterversorgung können auch die Knochen Schaden nehmen. Doch stimmt das wirklich?

Die Antwort lautet: Nein. Das haben Forscher in einer Querschnittstudie mit über 2300 Teilnehmern herausgefunden. Dabei verwendeten helle Hauttypen deutlich häufiger einen Sonnenschutz in verschiedener Form. Ihr Risiko für einen Vitamin D-Mangel war dabei nicht erhöht.

Im Winter ist die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden eingeschränkt. Der Winkel der Sonne zur Erde ist viel flacher. In den Monaten März bis Oktober ist der Einfallswinkel der Sonne nicht ausreichend, um die Vitamin D-Produktion anzuregen. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Haut im Winter ohnehin von Kleidung bedeckt ist, sodass die wenigen Sonnenstrahlen nicht auf genügend unbedeckte Haut auftreffen, um den Vitamin D-Spiegel zu erhalten. Das bedeutet also zusammengefasst, dass die Vitamin D-Bildung im Winter im Stillstand ist - ob mit oder ohne Sonnencreme. Sonnenschäden auf der Haut machen allerdings keine Pause und aus diesem Grund ist ein UV-Schutz im Winter sinnvoll.

Wie verändert sich die UV-Strahlung im Winter?

Wenn sich in den kalten Monaten die Sonne blicken lässt, nutzen viele die Gelegenheit und nutzen die Sonnenstrahlen. Nur weil es kalt ist, werden die UV-Strahlen aber nicht unschädlich gemacht. Die UV-Strahlung verändert sich lediglich im Winter.


  • Im Winter steht die Sonne aufgrund der Erdachse in vielen Regionen niedriger am Himmel. Der Einfallswinkel ist viel kleiner und die Sonnenstrahlen werden stärker gestreut. Und weil auch die Tage deutlich kürzer sind, bleibt auch weniger Zeit, die Erde zu erwärmen.

  • Die UV-Strahlung kann im Winter je nach geografischer Lage intensiver sein. In einigen Regionen führt die reflektierende Wirkung von Schnee zu einer verstärkten UV-Exposition. Das merkt man daran, dass sich die Sonne bei klarem Himmel und Schnee sehr warm anfühlt. Und auch die eisig kalte, klare Winterluft kann die UV-Strahlen verstärken. Es sind dann weniger Partikel in der Luft, die die Strahlen filtern.

  • Wintermonate sind in unseren Breitengraden meistens sehr wolkenreich. Wolken absorbieren oder reflektieren einen Teil der UV-Strahlen. Das führt fälschlicherweise zur Annahme, dass die Sonneneinstrahlung bei wolkenverhangenem Himmel keinen Schaden anrichten kann.

Unser Tipp bei Sonnenflecken

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Wie verändert sich die Haut im Winter?

Nicht nur die Sonneneinstrahlung verändert sich im Winter, sondern auch die Haut. Sie ist Tag für Tag Kälte, trockener Luft und kaltem Wind ausgesetzt. Diese Strapazen haben Auswirkungen, die ohne den Schutz vor der Sonne zusätzlich verstärkt werden können.


Typischerweise zeigt die Haut in der kalten Jahreszeit folgende Merkmale:


  • Trockenheit: Die Talgbildung nimmt ab und der schützende Ölfilm verschwindet. Trockene Heizungsluft entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit und trocknet sie aus. Vor allem nach dem Waschen machen sich dadurch Spannungsgefühle, Juckreiz und Schüppchenbildung bemerkbar.

  • Rötungen: Rötungen und Hautirritationen sind ein alltäglicher Begleiter vieler Menschen. Kälte und Wind, Reibung durch Kapuzen und Schals und fehlender UV-Schutz schwächen die Hautbarriere und bieten Angriffsfläche für Reize und Keime.

  • Blässe: Umso weiter der Winter voranschreitet, desto blasser wird die Haut. Von der sommerlichen Urlaubsbräune ist schon lange nichts mehr übrig. Das bedeutet auch, dass der natürliche Sonnenschutz der Haut im Winter schwächer ist. Bei UV-Exposition kann die Haut deshalb unter Umständen schneller verbrennen.

Braucht man eine Sonnencreme mit Kälteschutz im Winter?

Fachleute raten davon ab, die Restbestände von Sonnencremes, die im Sommer verwendet wurden, beim Wintersport in den Bergen aufzubrauchen. Denn diese Produkte enthalten oft einen hohen Wasseranteil, der bei niedrigen Temperaturen dazu neigt, zu gefrieren. Dies kann langfristige Schäden wie das Auftreten von roten und blauen Äderchen verursachen.


Aus diesem Grund sind spezielle, fetthaltige Alpin Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor während des Winterurlaubs empfohlen, da sie nicht nur einen effektiven Schutz vor der Sonne bieten, sondern auch eine gute Barriere gegen die Kälte darstellen. Viele Sonnencremes für den Winter sind mit zusätzlichem Kälte- und Windschutz ausgestattet. Diese Cremes zeichnen sich durch ihre reichhaltige Formulierung aus, die vor dem Austrocknen der Haut durch Heizungsluft und eisige Temperaturen schützt.


Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Wirksamkeit des Sonnenschutzfilters jeden Monat kontinuierlich abnimmt.


Man sollte deshalb besonders vor einem Winterurlaub darauf achten, dass man eine spezielle Winter- bzw. Alpin Sonnencreme mit zertifiziertem Kälteschutz eingepackt.

Worauf sollte man bei der Wahl von Sonnencreme im Winter achten?

Mittlerweile sollte klar sein, wie wichtig Sonnenschutz auch im Winter ist. Um die Haut vollumfänglich zu schützen und damit auch typischen Alterungszeichen, wie z.B. Pigmentflecken vorzubeugen, ist die Wahl der richtigen Sonnencreme von großer Bedeutung. Dabei sollte man auf folgende Punkte Acht geben:

Breites UV-Spektrum

Wählen Sie eine Sonnencreme mit einem breitbandigen UV-Schutz. Dieser sollte sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen abdecken. Während erstere einen wesentlichen Einfluss auf die vorzeitige Hautalterung (Photoaging) haben, sind letztere der Hauptverursacher von Sonnenbränden.

Lichtschutzfaktor (LSF)

Die Sonnencreme sollte einen ausreichend hohen LSF aufweisen. Umso heller der Hauttyp, desto kürzer ist der natürliche Eigenschutz. Und umso höher sollte auch der LSF sein. Im Winter ist ein LSF von mindestens 30 empfehlenswert. In höheren Lagen und bei Schnee und wolkenlosem Himmel sollte man besser auf einen LSF von 50 zurückgreifen.

Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe

Winterluft kann sehr austrocknend wirken. Um die strapazierte Haut im Winter zu pflegen, sollte eine reichhaltigere Sonnencreme mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen verwendet werden. Wirkstoffe wie Glycerin und Hyaluronsäure sind dafür sehr gut geeignet. 

Wasserbeständigkeit

Eine wasserfeste Sonnencreme macht vor allem bei Aktivitäten im Freien Sinn. Sie hält Schweiß, Schnee und Regen länger stand und bietet nach dem Eincremen einen langanhaltenderen Schutz. Das beugt nicht nur einem Sonnenbrand, sondern auch Altersflecken und Falten vor.

Verträglichkeit

Für das Gesicht sollten Sie eine Sonnencreme wählen, die speziell für den Gesichtsbereich formuliert ist. Sie sollte so wenig wie möglich austrocknende und irritierende Inhaltsstoffe beinhalten, um die Haut im Winter nicht zusätzlich zu belasten.

Wie schützt man die Haut im Winter optimal vor der Sonne?

Tragen Sie regelmäßig und großzügig Sonnencreme auf alle unbedeckten Hautstellen auf. Dazu gehören das Gesicht, die Ohren und der Hals. Und auch die Hände sollten eingecremt werden, wenn Sie keine Handschuhe tragen.

Tragen Sie den Sonnenschutz mindestens 15-30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien auf und erneuern Sie die Anwendung alle zwei Stunden oder häufiger, insbesondere nach dem Schwitzen oder Abtrocknen.

Verwenden Sie auch in den Wintermonaten einen Lippenbalsam mit einem hohen Lichtschutzfaktor, um die empfindliche Haut der Lippen vor UV-Strahlung zu schützen.

Schützen Sie auch Ihre Augen vor schädlicher UV-Strahlung, indem Sie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen. Das ist vor allem bei schneereichen Gebieten unverzichtbar, da hier die UV-Strahlung stark reflektiert wird und die Augen schädigen kann.

Sonderfall: UV-Schutz im Wintersport

Sonnenschutz im Wintersport

Der Sonnenschutz beim Wintersport ist aus mehreren Gründen ein Muss. Ob Ski oder Snowboard fahren oder Wandern - fehlender Sonnenschutz macht sich sehr schnell bemerkbar und zwar in Form eines schmerzhaften Sonnenbrands. Das hat unterschiedliche Gründe:


  • Reflexion durch Schnee: Schnee reflektiert bis zu 80% der UV-Strahlung der Wintersonne. Damit belasten nicht nur die direkten UV-Strahlen die Haut, sondern auch die indirekten. Ohne Sonnenschutzmittel verbrennt die Haut schon in kurzer Zeit.

  • Erhöhte UV-Strahlung in höheren Lagen: Mit jeder 300 Meter Höhenzunahme nimmt die UV-Strahlung um etwa 4% zu. Es wird also nicht nur kälter, sondern auch gefährlicher für die Haut. Ohne Schutz entstehen langfristige Hautschäden und das Risiko für Hautkrebs steigt.

Fazit

Die Bedeutung von Sonnenschutz im Herbst und Winter sollte nicht unterschätzt werden. Obwohl die Sonne nicht so intensiv scheint wie im Sommer und die Temperaturen kälter sind, bleiben die schädlichen UV-Strahlen das ganze Jahr über präsent. Unzureichender Schutz kann zu vorzeitiger Hautalterung, Sonnenbrand und sogar Hautkrebs führen. Daher ist es unerlässlich, auch während der Wintermonate auf Sonnencreme zurückzugreifen und die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen zu schützen. Durch eine regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmittel können wir unsere Hautgesundheit langfristig bewahren und ein strahlendes Aussehen auch in den dunkleren Monaten des Jahres gewährleisten.


Haben Sie weitere Tipps für den Sonnenschutz im Winter? Schreiben Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pta-live/vitamin-d-mangel-wegen-sonnencreme/. Abgerufen am 05.12.2023.
  • A.R. Young, J. Narbutt, G.I. Harrison et al.: Optimal sunscreen use, during a sun holiday with a very high ultraviolet index, allows vitamin D synthesis without sunburn. 2019. Abgerufen unter https://academic.oup.com/bjd/article/181/5/1052/6602213?login=false. 

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

1 Kommentar

  • Für mich ist Sonnenschutz im Winter nicht wegzudenken. Selbst wenn es regnet oder auch schneit trage ich im ganzen Gesicht großzügig einen LSF auf. Besonders im Winter neigt meine Haut sehr stark zur Trockenheit, da muss einfach eine gute und reichhaltige Creme her, bevor ich einen Sonnenschutz 50 mindestens auftrage

    Elvira

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